Geschichte

Die Stadtkapelle Grieskirchen, ein traditionsreicher Verein

Bürgercorps-Kapelle Grieskirchen

Die Bürgercorps-Kapelle war der Vorgängerverein der Stadtkapelle Grieskirchen. Bei Forschungsarbeiten im Pfarrarchiv durch den früheren Stadtpfarrer Kanonikus Georg Wagnleitner wurde festgestellt, dass sich bereits im Jahre 1564 Blasmusiker zusammengefunden haben und in Grieskirchen musizierten. Bald nach der Stadterhebung kommt es im 17. Jahrhundert zur Aufstellung einer Bürgerwehr. Diese verfügte über eigene Spielleute, die sich immer mehr zu einem Musikzug formieren, dem Vorläufer einer Bürgercorps-Musik. Im Jahr 1848 wird die Bürgerwehr von der Bürgergarde abgelöst, die immer mehr Vereinscharakter bekommt.

Aus der Korpsmusik bildet sich eine von der Bürgergarde vereinsmäßig getrennte Gardemusik. Der Probenraum befand sich lange Zeit im rückwärtigen Erdgeschoßteil des Rathauses, ab 1930 im Gasthaus Ecker. Die Bürgergarde Grieskirchen und die Bürgercorps-Kapelle traten immer wieder gemeinsam auf. Bei öffentlichen Aufmärschen ging die Bürgercorps-Kapelle vor der Bürgergarde. Der Musikkörper wurde unter der Bezeichnung „Verein Bürgercorps-Kapelle Grieskirchen“ geführt. Für ihn gibt es noch für den Zeitraum 19. August 1926 – 12. Mai 1935 ein Protokollbuch, aus dem die folgenden Daten stammen.

1926	Obmann und Musikführer ist Franz Zweimüller, Kapellmeister Franz Freinberger
1927	360-jähriges Gründungsfest der Bürgercorps-Kapelle
1928	Neuer Obmann wird der Maschinenfabrikant Johann Ertl, Hans Wurm wird neuer Musikführer, die Kapelle hat 35 ausübende Mitglieder
1930	Die Eisenbahnermusikkapelle Grieskirchen wird (zum Teil aus Musikern der Bürgercorps-Kapelle) gegründet.
1933	Neuer Obmann wird der Kaufmann Alois Moser
1934	Kapellmeister Franz Freinberger legt seine Funktion zurück. Sein Nachfolger wird Paul Niederleuthner.

Wie alle anderen Vereine wurde auch der Verein Bürgercorps-Kapelle Grieskirchen am 13. März 1938 von der NSDAP aufgelöst. Die beiden Grieskirchner Musikkapellen wurden zu einem Klangkörper vereinigt, der zunächst an die 70 Mann stark war. Dieser Musikkörper sollte die SA-Musik bilden, dazu ist es aber nicht gekommen. Während des Krieges mussten aber viele Musiker einrücken, sodass die Kapelle wieder stark schrumpfte und kaum mehr auftrat.

Stadtkapelle Grieskirchen

Der Verein „Stadtkapelle Grieskirchen“ versteht sich als Nachfolgeverein der ehemaligen Bürgercorps-Kapelle Grieskirchen. Der Bundesbahnbeamte i.R. Hans Wurm, der schon vor dem Krieg verschiedene Funktionen bei der Kapelle ausübte, begann nach dem Weltkrieg mit dem Wiederaufbau der Musikkapelle. Er kümmerte sich nicht nur um die Einsammlung und Reparatur der Instrumente, sondern bildete auch junge Musiker an den verschiedenen Blasinstrumenten aus.
1946 wurde bei einer Sitzung unter dem Vorsitz von Bürgermeister Leopold Gföllner beschlossen, als Nachfolgerin der Bürgercorps-Kapelle die Stadtkapelle Grieskirchen zu gründen. Hans Wurm begann mit 17 ehemaligen und 15 jungen Musikern mit der Probenarbeit in der damals städtischen Musikschule. Zu diesen „17 Alten“ zählten:

	Der prov. Dirigent Hans Wurm,
	die Holzbläser Karl Gruber, August Haberfellner und Augustin Anezeder,
	der Flügelhornist Josef Winkler,
	die Bass-Flügelhornisten Josef Hofmann und Johann Silberhumer,
	die Posaunisten Rudolf Gugeneder und Franz Kitzinger,
	die Trompeter Martin Aumayr, Johann Gugerbauer, Johann Lehner und Albert Muckenhuber,
	die Bassisten Josef Kronlachner und August Silberhumer,
	die Schlagwerker Ludwig Hatteier und Johann Humer.

Am 16.2.1948 erfolgte die offizielle Gründung der Stadtkapelle Grieskirchen als Nachfolgerin der 1938 aufgelösten Bürgercorps-Kapelle unter Hans Silberhumer, Karl Gruber und Hans Wurm. Die musikalische Leitung übernimmt der Bahnbeamte i.R. Hans Wurm. Das Probelokal war bis zum Bau eines eigenen Musikheims im Gasthaus Kies-Humer.

 

April 1948	Am 19.4.1948 wurde bereits eine Tonbandaufnahme gemacht, welche der Rundfunksender Linz am 4.8.1948 übertrug.
Juni 1948	Am 3.6.1948 spielte die Stadtkapelle bei der Verabschiedung des amerikanischen Oberbefehlshaber General Collins am Bahnhof in Grieskirchen.
Aug. 1949	Das erste Musikfest nach dem 2. Weltkrieg wurde von der Stadtkapelle durchgeführt.
1950	Der Kaufmann Karl Willinger wird Obmann.
1953	Karl Mader wird Kapellmeister.
Mai 1953	Neueinkleidung in die Grieskirchner Tracht, die noch immer in aktualisierter Form in Verwendung ist. Erstes Auftreten der Stadtkapelle in der neuen Tracht beim Landesmusikfest in Linz. Die Uniform wird daneben aber beibehalten. Auch heute tritt die Stadtkapelle je nach Anlass in Tracht oder in Uniform auf.
Juli 1954	Großes Blasmusikfest der Stadtkapelle in Grieskirchen anlässlich ihres 390-jährigen Bestehens. Am Festzug, den etwa 8.000 Besucher säumten, nahmen 31 Musikkapellen teil. In diesem Jahr hat der Verein 41 aktive Mitglieder.
Dez. 1954	Kapellmeister Karl Mader stellt erstmals sein Tanzorchester vor.
Feb. 1955	Am 18.2.1955 trat das Tanzorchester der Stadtkapelle erstmalig beim Dirndl-Ball der Stadtkapelle auf.
März 1958	Am 29.3.1958 trat die Stadtkapelle beim Wunschkonzert mit den neu angeschafften Instrumenten in normaler Stimmung (vorher alte hohe Stimmung) und in neuer Uniform auf.
Jan. 1961	Die Stadtkapelle nimmt am Ball der Oberösterreicher in Wien teil. Tags darauf besucht sie die Sendung „Autofahrer unterwegs“.
Juli 1961	Die Stadtkapelle besucht Innsbruck.
Dez. 1961	Die Stadtkapelle konzertiert in Wien anlässlich der Übergabe des von Oberösterreich der Stadt Wien gespendeten Christbaumes, der vor dem Wiener Rathaus aufgestellt wird.
Juli 1963	Teilnahme am Bundesmusikfest in Linz.
Juni 1970	Teilnahme am 70-jährigen Bestandsjubiläum der Musikkapelle Marbach am Neckar.
1973	Die Stadtkapelle Grieskirchen nimmt an den Feierlichkeiten anlässlich des 25-jährigen Regierungsjubiläums der holländischen Königin Juliane in Tilburg teil.
Juni 1975	Kapellmeister wird der Leiter der Musikschule Grieskirchen Helmut Trawöger. Karl Mader legt seine Funktion zurück und wird zum Ehrenkapellmeister ernannt.
Aug. 1975	Die Stadtkapelle und andere Kapellen aus Oberösterreich fahren mit einem Sonderzug nach Rastede in Norddeutschland zur Teilnahme am internationalen Musikfest mit Marschwertung.
1975	Hans Blätterbinder wird Stabführer der Stadtkapelle.
April 1977	Feierlicher Spatenstich für den Musikheimbau.
Sep. 1977	Erste Probe im neuen Musikheim.
Okt. 1977	Ständchen vor dem Landhaus in Linz für den neu gewählten Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck.
Mai 1978	Hans Blätterbinder wird Obmann der Stadtkapelle. Karl Willinger hatte seine Funktion zurückgelegt.
Okt. 1978	Einweihung des neuen Musikheims, das Frühschoppenkonzert bestreitet die Wiltener Stadtkapelle aus Innsbruck. Die Stadtkapelle Grieskirchen hat 54 ausübende Musiker.
Juli 1981	Der langjährige Obmann und Ehrenobmann Karl Willinger wird begraben.
1981	Die Stadtkapelle erreichte 6 Jahre hindurch (1975 – 1980) bei Konzert-Wertungsspielen unter Kpm. H. Trawöger einen 1. Rang mit Auszeichnung. Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck überreichte im Zuge eines Festaktes im Ursulinenhof in Linz eine Urkunde und ein Ehrengeschenk an die Vertreter der Stadtkapelle.
1982	Die Stadtkapelle bringt eine Langspielplatte heraus.
Juni 1982	Kapellmeister Helmut Trawöger kündigt seine Mitarbeit.
Juli 1982	Bezirksmusikfest verbunden mit dem Grieskirchner Sommerfest veranstaltet von der Stadtkapelle Grieskirchen. Das Festkonzert im Festzelt dirigiert der Kapellmeister-Stellvertreter Josef Wimmer.
März 1983	Erstes Konzert mit dem neuen Kapellmeister Alois Wimmer (Musikschullehrer).
Okt 1985	Die Stadtkapelle spielt im Münchner Olympiastadion zum Auftakt des Europacup-Spiels Bayern München gegen Austria Wien.
Mai 1986	Teilnahme am Bundesmusikfest in Wien.
Juli 1986	Ausflug nach Südtirol mit Auftritten bei mehreren Konzerten.
Juni 1987	Veranstaltung eines Schlossfestes im Hof des Schlosses Parz.
Dez. 1987	Alois Wimmer legt sein Amt als Kapellmeister zurück. Sein Nachfolger wird der Professor am Gymnasium Grieskirchen Mag. Karl Kasbauer.
Juli 1989	Veranstaltung des zweiten (und letzten) Schlossfestes in Parz.
Sept. 1989	Eröffnung des Veranstaltungszentrums Manglburg in Grieskirchen.
Juni 1990	Musikausflug und Teilnahme am Musikfest in der Gemeinde Lappersdorf in der Nähe von Regensburg.
Sept. 1993	Die Stadtkapelle erhält eine neue Uniform, die der Uniform der früheren Bürgercorps-Kapelle nachempfunden ist. Die neue Uniform wird anlässlich des Stadtfestes „380 Jahre Stadt Grieskirchen“ vorgestellt.
März 1994	Die Stadtkapelle reist anlässlich der Einweihung des sozial-pastoralen Zentrums des Grieskirchner Paters Hubert Leeb für 14 Tage nach Porto do Mato im Nordosten Brasiliens. Konzerte in verschiedenen umliegenden Städten.
1994	Hans Blätterbinder legt seine Funktion als Stabführer zurück. Sein Nachfolger wird der Polizeibeamte Thomas Rizy.
Mai 1995	Die Stadtkapelle spielt bei der Eröffnung des Oberösterreich-Büros in der EU-Hauptstadt Brüssel.
Juli 1995	Hans Blätterbinder legt auch seine Funktion als Obmann zurück und wird zum Ehrenobmann ernannt. Neuer Obmann wird Ing. Oskar Hofmann.
Sept. 1995	Teilnahme beim Festival der Regionen in Grieskirchen und Burghausen (Deutschland) gemeinsam mit der Eisenbahnermusikkapelle Grieskirchen und anderen Grieskirchner Vereinen.
März 1996	Die Stadtkapelle spielt anlässlich des 60. Geburtstags von Nationalratspräsident Dr. Heinrich Neisser im Parlament in Wien.
März 1996	Für die Tracht werden neue Lederhosen angeschafft.
1996	Der Probenraum im Musikheim wird saniert und neu gestaltet.
Sept. 1996	Die Stadtkapelle erhält eine eigene Vereinsfahne. Die Fahnenweihe wird mit einem Fest am Kirchenplatz umrahmt. Fahnenmutter ist Frau Roswitha Plohberger.
Sept. 1996	Teilnahme am Festzug beim Oktoberfest in München.
Jan. 1997	Die Generalversammlung beschließt das bis 2005 gültige Vereinsstatut
Feb. 1997	Der langjährige Kapellmeister und Ehrenkapellmeister Karl Mader wird begraben.
Sept. 1997	Treffen der „alten“ und aktiven Musiker bei einem Frühschoppen im Musikheim anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Wiedergründung der Stadtkapelle Grieskirchen.
Nov. 1997	Einbau einer neuen Heizung im Musikheim.
Juni 1998	Die Stadtkapelle spielt beim Österreich-Tag bei der Weltausstellung in Lissabon.
1998	Thomas Rizy legt das Amt des Stabführers zurück, da er zum Kapellmeister der Polizeimusik Linz ernannt worden ist.
ab 1999	weiter in der Chronik

Konzerttermine und -programme
Vereinsfotos
Vereinsstatut bis 2005
Aktuelles Vereinsstatut